40-jährige Orgel mit Esprit und Dank gefeiert
„Im August 1977 rollten fünf große LKW-Transporte von Frankfurt /Oder nach Gera. Endstation der langen Fahrt war das Theater“.
40 Jahre alt sind diese Sätze, die Jutta Kloss, Vereinsvorsitzende der Orchesterfreunde Gera zu Beginn der Orgelmatinee am 12. November im Geraer Konzertsaal aus der damaligen Lokalzeitung „Volkswacht“ zitierte. Ein Bericht über den Einbau der neuen Sauer-Orgel in den Geraer Konzertsaal war vor 40 Jahren mein erster journalistischer Auftrag an meinem neuen Arbeitsort in Gera. Auch deshalb gehörte ich am vergangenen Sonntag zu den rund 300 Besuchern, die den 40. Geburtstag der Königin der Instrumente bei der vom Verein organisierten Matinee gebührend feiern wollten. In fast zwei Stunden erlebten die „unerwartet vielen“ Besucher, so Jutta Kloss, Geschichten rund um dieses grandiose Instrument mit 4000 Pfeifen und einem Gewicht von zehn Tonnen. Die drei Organisten Felix Friedrich, Schlossorganist in Altenburg, Michael Formella, Kirchenmusikdirektor in Gera und Benjamin Stielau, Lehrer am Goethegymnasium Gera, entlockten der 40-Jährigen all ihre wunderbaren Klangfarben bei Werken von Smetana, Martorell, Bach und Variationen über den bekannten Lutherchoral „Eine feste Burg ist unser Gott“.
Als Intimkenner der Geraer Orgel hatte der Moderator, Musikwissenschaftler und ehemalige Theaterintendant Eberhard Kneipel den langjährigen Organisten der Konzertorgel, Sieghard Zitzmann und Peter Fräßdorf vom Orgelbau Sauer in Frankfurt/Oder eingeladen. Diese beiden Gesprächspartner ließen sowohl das reiche Konzertleben der Orgel in den vergangenen vier Jahrzehnten als auch ihr kompliziertes technisches Innenleben unterhaltsam Revue passieren. Mit einem hoffnungsvollen Ausblick auf künftig wieder mehr Orgelpräsenz in den Konzerten und Aufführungen und viel Applaus für die Mitwirkenden endete diese kleine Geburtstagsfeier für die Sauer-Orgel im Geraer Konzertsaal.
Ich habe mich gefreut, dass es ihr dank der regelmäßigen Pflege der Frankfurter Orgelbauer und ihrer respektvollen Organisten am Spieltisch nach 40 Jahren immer noch so gut geht.
Elke Lier
