Theaterdebatte
Pro Schauspiel und gerechtere Bezahlung
Altenburg. Das Landestheater muss ein produzierendes Mehrspartentheater bleiben. Das ist die Prämisse von Oberbürgermeister Michael Wolf, wenn es um die derzeit heiß diskutierte Zukunft des Hauses geht. „Wer sich hinstellt und Kürzungen fordert, spielt mit einer 140-jährigen Tradition“, erklärte der SPD-Politiker bei der Präsentation seines Wahlprogramms.
Deshalb setze er jetzt alle Kraft in den Abschluss eines neuen Haustarifvertrages, denn nur so sei die Zukunft des Schauspiels zu sichern. „Wir brauchen das Schauspiel als Bildungsfaktor. Eine Abwicklung dieser Sparte ist mit mir nicht zu machen.“ Wolf verlangte aber zugleich, dass mehr Stücke gespielt werden sollten, die das Publikum annimmt. Der OB wiederholte sein Ansinnen, dass die Stadt Altenburg, so schwer ihr das auch falle, einen etwas höheren Theater-Zuschuss zu zahlen bereit wäre. „Aber nicht allein, da müssen die anderen Gesellschafter mitziehen.“
So klar seine Haltung zum Schauspielensemble, so klar auch seine Meinung zum Orchester. Das muss nach Auffassung von Wolf auf jeden Fall verkleinert werden. 59 Musiker seien für das Altenburg-Geraer Theater angemessen. In diesem Zusammenhang appellierte der OB zugleich an die Bundespolitik, endlich die Voraussetzungen für eine gerechtere Bezahlung der Künstler zu schaffen. Es könne nicht sein, dass ein Orchestermusiker das Drei- bis Dreieinhalbfache eines Tänzers verdient und dass ein Chorsänger besser bezahlt wird als ein Solist.
Michael Wolf ist zum Thema Theater-Zukunft am 21. März, 15.30 Uhr, im Ratskeller zu Gast bei der „Wir um vier“-Veranstaltung des Altenburger Theatervereins.
Michael Wolf
Quelle: Osterländer Volkszeitung 15.03.2012