Von L. Rebecca Anlauf:
Gera: 5. Philharmonisches Konzert mit Preisträgern des Deutschen Musikwettbewerbs
An den Klippen von Cornwall und in Schottischen Palästen: Im 5.Philharmonischen Konzert verwandelt das Philharmonische Orchester Altenburg Gera den Konzertsaal in einen Schauplatz britischer Naturromantik
27.01.2023
Ethyl Smyth und Felix Mendelssohn Bartholdy: das Thema des 5. Philharmonischen Konzerts dreht sich um „Reisen durch Großbritannien“. So wurden zwei Stücke von der auf deutschen Bühnen eher unbekannten Ethyl Smyth verbunden mit der 3. Sinfonie Felix Mendelssohn Bartholdys, der Schottischen. Nicht ohne Hintergedanken, wie Konzertdramaturgin Dr. Birgit Spörl in der Einführung gestand, denn der Klassiker sollte Publikum an Land ziehen, um sich auch mit der Musik der englischen Komponistin Smyth auseinanderzusetzen. Als zusätzlicher Anreiz wurden für das Smyth Konzert außerdem Solist*innen geladen: Iona Cristina Goicea (Violine) und Tillmann Höfs (Horn), beide Preisträger des Deutschen Musikwettbewerbs, weshalb der Deutsche Musikrat das Konzert förderte.
Der 27-jährige Hornist wurde in Hamburg in eine Musikerfamilie hineingeboren und erlernte zunächst das Trompetenspiel, bis er sich 2011 entschloss zum Horn zu wechseln – eine Entscheidung mit weitreichenden Folgen: Im Jahr 2017 gewann Tillmann Höfs als erster Hornist seit 33 Jahren wieder den Preis des Deutschen Musikwettbewerbs. Sein Solospiel wurde besonders im 2. Satz des Smythschen Konzerts zum Genuss, denn hier kam das Horn richtig zur Geltung. Sein Auftritt wirkte herrlich unkonventionell und sympathisch, der Künstler vereinte Jugendlichkeit mit herausragender musikalischer Leistung.
Neben ihm auf der Bühne: Die rumänische Violinistin Iona Cristina Goicea, ihrerseits Preisträgerin des deutschen Musikwettbewerbs 2018. Dass sie schon auf zahlreichen Bühnen renommierter Konzerthäuser stand und vielfach für ihr dramatisches Spiel ausgezeichnet wurde, ist der Bühnenpräsenz der Künstlerin anzumerken. Mit feuerrotem Lippenstift und wehendem blauen Abendkleid betrat sie die Bühne und überzeugte durch ihr leidenschaftliches Violinspiel.
Die beiden Musiker*innen ergänzten sich gut. Sie wirkten nicht wie in Konkurrenz, sondern wie in Harmonie und warfen mein vorheriges Gefühl über den Haufen zwei Solisten seien stets einer zu viel. Mit großem Applaus und Blumensträußen – für den Höfs kurzerhand sein Horn zur Vase umfunktionierte – verließen die beiden Künstler*innen die Bühne. Zusammen mit dem Philharmonischen Orchester und Generalmusikdirektor (GMD) Ruben Gazarian hatten sie das Publikum von der Schönheit der Musik Ethyl Smyths überzeugt. Bei den zwei wunderbaren Kompositionen und der beachtlichen Leistung aller Beteiligten hätte ich mir allerdings noch mehr Beifall gewünscht.
Mehr Beifall bekam das absolute Repertoire-Stück Mendelssohn Bartholdys. Für die Schottische benötigte der GMD keine Partitur mehr, stattdessen wurde der Frack aus dem Schrank geholt und sich mit Inbrunst und Emotion dem Dirigat gewidmet. Im flotten folkloristischen 2. Satz der Sinfonie habe ich mich persönlich wieder einmal in Klarinette und Querflöte verliebt. Das Konzert verging wie im Fluge, so mitreißend und schön war es.
Ob melancholische Sehnsucht, Ruhe oder Heiterkeit: Die Schottische Sinfonie bietet eine Bandbreite an Gefühlen, die sich in den Reaktionen des Publikums niederschlugen. Aus dem Rang ertönten zahlreiche Bravorufe und Jubelgeschrei, es wurde mit Händen geklatscht und mit Füßen getrommelt, der Applaus ging einige Minuten, während dem Dirigenten der Schweiß auf der Stirn geschrieben stand und mindestens eine Zuschauerin in Tränen ausbrach.
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Von Paula Krause:
5. Philharmonisches Konzert: Ethel Smyth und Felix Mendelson Bartholdy
Gera. Am 25. Januar 2023, 19:30 Uhr im Konzertsaal Gera im Theater Altenburg Gera spielte das Philharmonische Orchester Altenburg Gera im ersten Teil des Abends das Vorspiel zum 2. Akt der Oper „The Wreckers“ mit dem Stück „An den Klippen von Cornwall“ von Ethel Smyth. Zu der Komponistin gab es zuvor eine kleine, aber sehr interessante Einführung.
Ethel Smyth (1858-1944) war eine englische Komponistin mit einem sehr außergewöhnlich starken und eigensinnigen Charakter, was sich auch in ihren Kompositionen wieder spiegelt. Das darauffolgende Konzert, bestehend aus drei Sätzen waren allerdings in einem sehr mäßigen, langsamen Tempo und wurden mit einer Violinistin und einem Hornisten begleitet. Das Finale vor der Pause von Ethel Smyth wurde mit einem etwas schnellerem Satz beendet.
Ioana Cristina Goicea, geborene Rumänin spielte ausgezeichnet die Violinen Soli im Konzert vor der Pause. Sie wurde Deutsche Musikpreisträgerin und trat in den verschiedensten Kammermusikensembles auf. Ebenso herausragend und auch preisgekrönt ist der Hornist Tillmann Höfs. Die beiden Solisten ergänzten sich sehr harmonisch.
Ebenso schön war der zweite Teil des Abends. Gespielt wurde von Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847) die „Schottische Sinfonie Nr.3 in a-Moll“. Sie bestand aus vier wunderschönen Sätzen, die ihn überwiegend aus der Natur inspirierten.
Der Generalmusikdirektor und Dirigent Ruben Gazarian dirigierte an diesem Abend mit viel Leidenschaft und den Mendelssohn Barhtoldy hervorragend ganz ohne Partitur. Auch das Publikum war begeistert. Es wurde viel geklatscht und auch gestampft.
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Von Maha Dieminger:
Das Philharmonische Konzert des Orchesters Altenburg Gera
Unter der Leitung von Generalmusikdirektor Ruben Gazarian spielte das Philharmonische Orchester Altenburg Gera Werke von Ethel Smyth und Felix Mendelssohn Bartholdy.
25.01.2023, 19.30 Uhr, Gera
Mir eindrucksvollen Klängen startet das Konzert mit dem Vorspiel zum 2. Akt „An den Klippen von Cornwall“ aus der Oper The Wreckers von der britischen Komponistin Ethel Smyth (1858-1944). Auch komponiert von der Engländerin folgte ein Konzert für Violine, Horn und Orchester mit Ioana Christina Goicea, Violine, und Tillmann Höfs, Horn. Die jungen Solisten sind beide Preisträger des Deutschen Musikwettbewerbs. Durch ihr ausgezeichnetes solistisches-, sowie Zusammenspiel miteinander und mit dem Orchester, konnten sie glänzen.
Nach der Pause folgte Felix Mendelssohn Bartholdys (1809-1847) 3. Sinfonie, genannt die „Schottische“. Als junger Mann reiste er nach England. Inspiriert von Bartholdys Reise nach Großbritannien und von der eindrucksvollen Natur Schottlands entstand diese Sinfonie. Der Hörer kann durch die beeindruckenden Klänge des Orchesters die wunderschönen schottischen Landschaften förmlich vor sich sehen.
Der Abend endete mit tosendem Applaus des begeisterten Publikums.