Gesund –Schrumpfen in der Kultur
Wir beziehen uns auf den Kommentar zum Artikel „Irritation um Rentenvertrag für Generalintendant Kay Kuntze“ vom 15.07.21 in der LVZ Altenburg, beide von Thomas Haegeler.Im Kommentar wird Stellung genommen zur beabsichtigten Verlängerung des Vertragsverhältnisses des derzeitigen Generalintendanten des Theaters Altenburg – Gera, Kay Kuntze. Es werden für die Verlängerung sprechende Argumente angeführt. Darunter das „Gesundschrumpfen des Ensembles“; in Klammern Orchester. Diese Formulierung: Gesund, Schrumpfen und Ensemble im Kontext mit Kultur verbietet sich von selbst. Besonders im Zusammenhang mit diesem 1995 fusionierten Theater. Ein beispielloser Stellenabbau hat die Mitarbeiterzahl auf weniger als die Hälfte vor Fusionszeiten „schrumpfen“ lassen. Allein im zitierten Orchester entfielen bis heute 76 Stellen. Im derzeitigen Finanzierungsvertrag ist protokollgebunden das weiter Ab- „schrumpfen“ auf 64 Stellen festgeschrieben. Keine Tuba, keine Harfe mehr demnächst.Ungeachtet dessen erstaunt es den Vorstand des Vereins der Orchesterfreunde umso mehr, dass diese den derzeitigen Generalintendanten als Verdienst zugeschriebene „Gesundschrumpfung“ unwidersprochen bleibt. Vor allem von ihm selbst! Kein Dementi. Ein Verdienst auf den Kay Kuntze stolz sein könnte, sieht anders aus. Tatsächlich ist die dramatische Verkleinerung des Klangkörpers ein Alarmsignal. Wer nach wie vor die Axt an die Größe des Orchesters legt, will eine anderes, sicher kein besseres Theater.Es verstört, dass weder perspektivische Äußerungen oder persönliche oder gewollte visionäre Ausblicke bekannt sind, die zu seinen Prioritäten der Ent- oder „Abwicklung“ des Theaters zählen könnten. Lediglich die gelegentliche unbeholfen wirkende Bedienung des Begriffes des 5-Sparten-Theaters sagt aber nichts über die Größe, Funktionalität oder gar Qualität des Theaters in den nächsten (5 bis 10) Jahren aus.
Der Vorstand des Vereins der Orchesterfreunde e.V. 22.07.2021