7.Philharmonisches Konzert

Im 7. Philharmonischen Konzert betritt in gemütlich kammermusikalisch kleiner Zahl das Reußische Kammerorchester das Podium. Das unbekannte Eingangsstück, die Serenade Nr. 3 in e-Moll des Komponisten Robert Fuchs, entpuppt sich als humoristisches Stück, welches seine Energie sofort auf die Musiker überträgt und dem Orchester so spieltechnisch keine Probleme bereitet. Die kurzweilige Musik wird getragen von kammermusikalischer Präzision und gutem Ausdruck.

Nico Treutler, der neben seiner Tätigkeit als 1. Solocellist in den letzten Jahren auch zahlreich als Solist Erfolge in Gera zu verzeichnen hat, stellt sich dem virtuosen Cellokonzert Nr. 1 in C-Dur von Joseph Haydn. Fantastisch gelingen die Phrasengestaltung, die Kommunikation mit dem Orchester und überdies sämtliche virtuose Phrasen, die das Publikum staunen lassen. Die Leichtigkeit, die dieses Werk versprüht, ist Ergebnis einer durchdachten und gut geübten Klangkultur.

Dass diese Klangkultur gerade in Antonin Dvoraks Streicherserenade in E-Dur nicht aufrecht erhalten werden kann ist schade; zu viele intonatorische Ungereimtheiten stören zunehmend den Werkfluss, wenngleich der fröhlich-erheiternde Charakter sowie sentimental anmutende Abschnitte gut musiziert sind. Konzertmeister Andreas Hartmann, gern gesehener Gast aus Weimar und Leipzig, übernimmt kontrollierend die Führung und somit die Aufgaben des nicht vorhandenen Dirigenten, Probleme im Zusammenspiel entstehen so also nicht.

Ein Konzert voll schöner Musik zum Entspannen und Staunen resultieren im herzlichen Applaus, auch wenn das Orchester nicht seinen besten Tag erwischt.

Tobias Hohberg, 18.04.2018