8. Philharmonischen Konzert

Das letzte Philharmonische Konzert der bald auslaufenden Spielzeit steht an, der Konzertsaal ist sehr gut gefüllt. Das erste zu hörende Werk, Claude Debussys „Prélude à l’après-midi d’un faune“, gilt als Paradestück der impressionistischen Strömung des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Die Verschleierung der Taktschwerpunkte, malerische Farben, ein stimmiges Gesamtbild vom ersten bis zum letzten Ton, schwebend und anmutend, das gelingt dem Orchester hervorragend. Hervorzuheben ist Soloflötist Andreas Knoop, dem es gelingt, thematisches Material klar und überzeugend und darüber hinaus unglaublich musikalisch vorzutragen.

Es folgt ein zeitgenössisches Werk von Christian Jost mit dem Namen „Pietà in memorian Chet Baker“, vorgetragen vom 23jährigen talentierten Trompeter Simon Höfele als Solist an diesem Abend. Die fragile und feinsinnige Persönlichkeit des Jazztrompeters Chet Baker, die durch die Komposition zum Ausdruck gebracht werden soll, werden sehr bildhaft vom Solisten gedeutet. So gelingen durch gedämpfte Töne über weite Strecken hinweg nahezu ungreifbare Töne, die den Konzertsaal erfüllen. Das Orchester begleitet zart und verhalten, Höfele nimmt sich Zeit und Raum, kostet alle Phrasen mit jeder Vibration aus und sorgt für feine Nuancen im Klang. Die Wirkung, die damit und mit diesem zeitgenössischen Werk entsteht, wäre wohl durch traditionelle Kompositionen weniger gut möglich gewesen.

Antonin Dvoraks 8. Sinfonie in G-Dur verleiht dem Konzertsaal nun wieder feierlichere Stimmung. Zwar startet der erste Satz voller Innbrunst im melancholischen Charakter, dieser verliert sich dann aber im weiteren Treiben. Das Orchester spielt mit Hingabe; Fortissimo-Stellen, wie sie an diesem Abend noch nicht oft gespielt werden konnten, wirken befreiend und beinahe zu laut. Ein Grundproblem, welches sich leider durch das ganze Werk zieht, ist die nicht gut ausgestimmte Intonation. Die Tempoveränderungen, angezeigt durch Gastdirigent Michael Helmrath, gelingen weitestgehend überzeugend, wenngleich das Ensemble mit übereifriger Temposteigerung ab und zu überfordert ist und aus der daraus resultierenden Hektik das jeweilige Ziel nicht immer gleichzeitig erreicht. Zweiter und dritter Satz, Musik zum Entspannen und Schwelgen, sind unspektakulär, aber nicht unschön musiziert. Alle Unstimmigkeiten scheinen vergessen, wenn im vierten, meist lauten Satz das Temperament der Musiker wieder zu spüren ist und man sich gemeinsam zum Finale musiziert. Dieses rundet den Konzertabend ab und sorgt für begeisterten Applaus.

Neben den noch anstehenden Open-Air-Konzerten darf man sich bereits schon jetzt auf das vielversprechende Konzertprogramm der nächsten Spielzeit freuen!

09.05.2018, Tobias Hohberg