5. Philharmonisches Konzert

Das 5. Philharmonische Konzert in Gera/Altenburg beschäftigt sich mit der interessanten Zeit der „Moderne“, die sich um 1900 herum in allen Facetten der Kunst manifestiert und Vielfalt fördert.

Karol Szymanowskis einsätziges Violinkonzert Nr. 1 ist ein gutes Beispiel dafür, wie sich die Musik veränderte und die Komponisten experimentierten. Der exzellente Solist Sebastian Breuninger, zuletzt 2016 zu Gast in Gera, interpretiert gefühlvoll, zuweilen wie von Sinnen, klanglich perfekt und das ungeachtet des musikalischen Charakters und der zu spielenden Lage. Das Zusammenspiel mit dem Orchester gelingt ausgesprochen gut, was angesichts seiner sonstigen Position als Konzertmeister des Gewandhausorchesters Leipzig nicht verwundert. Breuninger lädt zum Träumen und Staunen ein, das Orchester begleitet sensibel und tritt genau dann auch solistisch hervor, wenn es die Partitur verlangt.

Gustav Mahlers 5. Sinfonie in cis-Moll gehört wohl zu den meistgespieltesten und schönsten des großartigen Komponisten. Dirigent Laurent Wagner wählt für den Eingangssatz ein durchaus langsames Tempo, das das majestätische Solo von Trompeter Sascha Eilert hervorhebt und unterstützt. Das Orchester baut vom ersten bis zum letzten Satz einen gelungenen Bogen, der das Publikum trotz der immensen Länge des Werkes immer unter Spannung hält. Die Präzision, die das Orchester an den Tag legt, ist bis auf wenige Ausnahmen bewundernswert, Konzertmeisterin Judith Eisenhofer animiert permanent zum sehr guten Zusammenspiel zwischen den Registern. Besonders beeindruckend sind neben fantastischen Soli der Bläser (besonders Solohornist Ralf Götz) die dynamischen Akzente, die Wagner gemeinsam mit dem Orchester setzt. Die Vielseitigkeit der Musik, die alles vom Ensemble abfordert, wird entsprechend umgesetzt, dies sehr elegant, folkloristisch angehaucht oder schlichtweg klangschön. Das furiose Finale ist das i-Tüpfelchen und unterstreicht die durchweg gelungene Interpretation dieses anspruchsvollen Werkes. 

13.02.19, Tobias Hohberg